Rote Rüben: Vorziehen oder Direktsaat?
Nach drei Anbausaisonen von Roten Rüben trauen wir uns ein erstes Fazit beim Roten-Rüben-Anbau zu ziehen. Dieses Jahr hatten wir einen wunderbaren Direktvergleich in Bezug auf vorgezogene und direkt gesäte Rote Rüben. Also haben wir uns für die kommende Anbausaison entschlossen, die Roten Rüben nur direkt zu säen und hier auf Jungpflanzen zu verzichten.
Aber der Reihe nach: Im ersten Jahr (2018) haben wir quasi aus der Not heraus die Roten Rüben direkt gesät, da wir, außer bei den Tomaten, gar nicht auf die Idee gekommen wären, Jungpflanzen selbst zu ziehen. Und siehe da, wir konnten durchaus schöne Knollen ernten und genießen. 2019 haben wir dann im Fieber der Jungpflanzen-Zucht und der vermeintlichen Vorteile (Jungpflanzen=frühere Ernte=Nachkultur möglich) neben vielen anderen Pflanzen auch Rote Rüben vorgezogen … und konnten ebenfalls auf eine schöne Ernte blicken. Und da es gut funktioniert hat, wiederholten wir dieses Vorgehen 2020. Doch gewannen wir durch ein neu gebautes Beet zusätzliche Anbaufläche, für die außer der Gurken keine Jungpflanzen zur Verfügung standen. Also haben wir entschieden, einfach noch ein paar Rote Rüben-Samen in die Erde zu stecken. Naja, und was sollen wir sagen?! Die direkt gesäten Pflanzen waren robuster, größer und bei der Ernte gewichtiger als ihre vorgezogenen Artgenossen. Sicher haben sie nicht den absolut identen Standplatz oder dieselbe Erde gehabt, aber die äußeren Bedingungen waren dieselben und das reicht uns fürs Erste, um nächstes Jahr nur auf eine Direktsaat zu setzen. Mal sehen, ob wir 2022 dann doch wieder auf Jungpflanzen setzen oder dabei bleiben.
Rote Rüben 2018 Direktsaat
Rote Rüben 2019 mit Jungpflanzen (mehr Details gibt es hier)
Rote Rüben 2020 mit Jungpflanzen und Direktsaat
Und noch eine Erkenntnis aus dem Rote-Rüben-Anbau 2020: die wunderbaren Knollen gedeihen auch in Töpfen. Auch wenn unser „Handbuch Bio-Balkongarten“ davon abrät, Rote Rüben in Töpfen anzubauen, haben wir es nicht übers Herz gebracht die übrig gebliebenen Jungpflanzen ungenutzt zu lassen. Und so haben wir je zwei Pflanzen in einen größeren (ca. 30cm Durchmesser) Topf gepflanzt und siehe da: auch hier gab es schöne Knollen – also im Zweifel einfach ausprobieren und glücklich ernten 🙂
