Hang terrassieren – wir expandieren weiter
Dieses Jahr widmeten wir uns ganz besonders dem untersten Abschnitt unseres Garten. Wurde Ende 2019 zumindest schon ein Weg angelegt und auf die Schnelle an der untersten Kante der Böschung eine Beetfläche für Beerensträucher geschaffen, so haben wir 2020 im großen Stil gewerkt – nicht ohne Überraschung und mit eindringlichen Lektionen – aber der Reihe nach.
Schon im Dezember 2019 schnitten, rupften und gruben wir aus, was uns an Zierwacholder-Sträuchern und anderen Bodendeckern in den Weg kam. Wenn es Zeit und Witterung zuließen, widmeten wir uns Anfang des Jahres der weiteren Hang-Optimierung. Mit Mitte Juni starteten wir dann die Großbaustelle. Ziel war es, einen adäquaten Bereich für vier weitere Obstbäume zu schaffen. Also hieß es wieder Eisen in die Erde hämmern, Baumstämme schöpsen und Erde schaufeln, schaufeln und noch mal schaufeln. Schritt für Schritt entstanden die drei Wände, die den neuen Obstbäumen Rückendeckung vor dem Hang geben sollen.
Und so arbeiteten wir emsig dahin und konnten am 24. September voller Stolz das fertige Werk bestaunen. Nach getaner Arbeit kam uns ein Wetter-Tief gerade recht – Zwangspause und damit ein wenig Erholung.
Große, ungläubige Augen machten wir dann zwei Tage später bei der morgendlichen Gartenrunde. Die Stämme der mittleren Wand waren abgerutscht und die Eisenstangen in der vom Starkregen völlig durchnässten Erde nach vorne gebogen. Nach der ersten Schockstarre machten wir uns sofort ans Reparieren: nasse (tonnenschwere) Erde wegschaufeln, die Baumstämme freilegen, die Eisenstangen wieder in die Erde einschlagen (diesmal deutlich schräger hangwärts geneigt) und die Baumstämme neuerlich übereinanderstapeln. Als diese Arbeiten abgeschlossen waren, beschlossen wir auch noch den bislang nicht umgesetzten Rat unseres Nachbarn zu beherzigen: ca. 1 Meter hinter der Wand rammten wir weitere Eisenstangen in den Boden und spannten mit Hilfe eines dicken Drahtes jeweils die vordere mit der hinteren Eisenstange etwa 40cm tief im Boden ab. So gesichert hoffen wir sehr, dass alle Wände robust stehen und künftig gut halten.
Und hier noch ein Vergleich des unteren Hanges von Herbst 2017 mit Herbst 2020:
Tobias Funke
moin aus Bremen,
Ich überlege ein Haggrundstück in den Bergen zu kaufen… Gibt es empfehlenswerte Literatur um Hanggärten anzulegen? Es hibt ja große Unterschiede was die Böden angeht. Viele Grüße und Erfolg mit eurem schönen Hangarten
bergh am berg
Servus Tobias,
leider kennen wir zu diesem Thema keine Literatur, wir haben mit den Materialien die uns zur Verfügung standen selbst probiert und nach und nach erweitert, als uns die Methode (Eisenstangen und Baumstämme) brauchbar erschien.
Liebe Grüße, Hana & Peter
Michael
Sieht Sehr gut aus. wir haben einen 45 Grad Hang (100% Steigung)! Nicht in Solch einer schönen Lage wie ihr. Eine Frage: Wie lange glaubt ihr halten die Baumstämme, bis sie vermodern und wie werden die dann gewechselt ohne dass ihr wieder viel erde schaufeln (ihr armen) müsst? wenn ihr die Stangen schräg nach hinten einhaut, ist da nicht die Gefahr, dass sie unten schneller den Hang ausbrechen? Ich hätte vor, immer eine Terasse zum gehen und eine zum bepflanzen anzulegen. Freue mich auf eure antwort! LG
bergh am berg
Servus Michael, vielen Dank für deine Nachricht! Wir haben natürlich noch keine Erfahrungen hinsichtlich Haltbarkeit aber wir denken, dass die Stämme im Schnitt ca. 10 Jahre halten werden, einige sind richtig dick (gute 20cm Durchmesser), andere dünner (10 cm), einige Fichte, andere Lärche … wir gehen stark davon aus, dass sich das Erdreich in den kommenden Jahren gut setzen/stabilisieren wird, nicht zuletzt durch unsere Wege (die wir fast täglich begehen) und den Bewuchs auf den Terrassen. Dass der Hang auf Grund der leichten Schräge unten schneller ausbricht machen wir uns eigentlich keine Sorgen. Die Stämme zu wechseln sollte nicht zu aufwändig sein, wenn das Ganze mal gut aufgebaut ist. Wir mussten ja schon zweimal nachjustieren, weil wir „schlampig“ gearbeitet hatten. Man kann Stamm für Stamm relativ leicht entfernen und dahinter bröselt nur ein wenig Erde nach; mit losen Steinen würden wir die Wände natürlich nicht ausfüllen 🙂
Nachdem wir teilweise sehr viele große Steine im Hang hatten, konnten wir auch ein paar Steinmauern bauen, auf denen wir dann nur noch 2-3 Stämme auflegen mussten um die gewünschte Höhe zu erreichen. Hier erhoffen wir uns natürlich noch bessere Haltbarkeit und Stabilität. Auf den meisten, v.a. höheren Terrassen gehen und pflanzen wir (auch einige Bäume); auf kleineren/schmäleren haben wir zum Teil nur Pflanzen. Welche Lösung schwebt dir für deinen Steilhang vor? Liebe Grüße Hana & Peter
Jean
Welchen Durchmesser haben die eisenstangen? und wie weit sind diese etwa in die erde geschlagen?
bergh am berg
Hallo, da wo die Rückwand recht hoch ist, haben die Eisenstangen knapp 3cm Durchmesser (ich glaub es sind 2,8) und sind ca. 1 Meter in der Erde (80cm reichen wahrscheinlich auch). Da wo weniger dahinter ist, haben wir auch dünnere Stangen.
Christina
Bin beeindruckt von Eurem Hang!!!!! und was ihr daraus macht.
einige tchniken kann ich mir abschauen für mein hanggrundstück,
das gottlob etwas kleiner ist.
bergh am berg
danke, danke 🙂