
Sortenreinheit bewahren
Die Sortenreinheit zu bewahren bedeutet, einer ungewollten Verkreuzung zweier oder mehrerer Sorten einer Art vorzubeugen.
Denn: alle Sorten einer Art können sich untereinander verkreuzen, wenn es sich um Fremdbestäuber handelt. Diesen Satz muss man sich einfach merken, denn das ist die einfache Regel, um zu wissen, ob eine Verkreuzungsgefahr besteht. Verdeutlicht man sich das an Hand des „Familien-Stammbaumes“ einer Pflanze, kann eine Verkreuzung erst ganz „unten“ passieren.
Um es etwas konkreter zu machen, hier das Ganze am Beispiel von Kürbisgewächsen. Wir sehen, dass zu der Familie der Kürbisgewächse die Gattungen Kürbis, Gurken und Melonen gehören. Jede Gattung unterteilt sich in mehrere Arten und jede Art hat mehrere Sorten. Da Kürbisgewächse Fremdbestäuber (einhäusig getrenntgeschlechtlich) sind, kann es also innerhalb der Art „Winterkürbis“ zwischen den Sorten Hokkaido, Riesenmelonen oder Atlantischen Riesen zu Verkreuzungen kommen. Eine Verkreuzung zwischen den Sorten Zucchini und Hokkaido ist jedoch nicht möglich, da die Pflanzen zu unterschiedlichen Arten gehören.
Jetzt ist es natürlich nicht ganz so einfach, die botanische Systematik von allen Pflanzen immer parat zu haben. Hier können die lateinischen Namen, die oft auf den Samenbeuteln stehen, helfen. Der zweite Name in den Bezeichnungen zeigt die Zugehörigkeit zur Art.
Diese Bezeichnungen sind je nach Saatgutproduzent an unterschiedlichen Stellen auf der Verpackung zu finden.
Sollte man in einer Anbausaison Saatgut von mehreren Sorten einer Art gewinnen wollen, gibt es mehrere Schutzstrategien, um die Gefahr einer Fremdbestäubung zu reduzieren.