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Rotkraut

Rotkraut 2019

Unsere Rotkraut-Saison 2019 dauerte vom 11. Mai bis zum 04. Oktober – das macht in Summe 146 Tage. D.h. fast 5 Monate begleiteten uns diese recht faszinierenden Starkzehrer. Sie bescherten uns Anfang Juli einen riesen Schreckmoment, sie ließen uns Raupen beseitigen, sie gaben uns eine eindrucksvolle Präsentation des Überlebenswillens von Pflanzen und verwöhnen seit der Ernte unsere Gaumen immer wieder mit wunderbaren Geschmackserlebnissen.

Grundsätzlich ist die Entwicklung einer jeder Pflanze faszinierend zu beobachten. Wir ertappen uns jedoch dabei, dass uns besonders die großen, gewichtigen Pflanzen, die aus einem so winzigen Körnchen entstehen, immer wieder ins Staunen versetzen. Nicht selten kommt dann der mit leuchtenden Augen ausgerufene Satz: „Und jetzt stell dir vor, dass dieses Trumm hier aus einer Mini-Mini-Kugel entstanden ist – UNGLAUBLICH!“. Und ja, so ein fescher Rotkraut-Kopf kann wirklich begeistern: die Farbe, die Struktur, der Aufbau, der Geschmack.

So, aber zurück zu schnöden Fakten:

Am 11. Mai steckten wir die Samen in die Erde und sie entwickelten sich, für unser Verständnis „normal“, obwohl wir gefühlt bei den Kohlpflanzen im Allgemeinen noch etwas Luft nach oben haben, was die Qualität der Jungpflanzen angeht. So „schön“ und kräftig wie Tomaten, Salate oder Paprika werden sie „noch“ nicht.

Der große Schockmoment: so schnell konnten wir gar nicht schauen, als sich am 06. Juli die weiße Munition vom Himmel entleerte. Nur wenige Momente dauerte der Beschuss, schmerzlich war er aber doppelt. Zuerst die körperlichen Schmerzen – die Schläge waren beachtlich – dann die psychischen Schmerzen. Uns trieb es fast die Tränen in die Augen, als wir uns das Schlachtfeld im Garten anschauten.

Für ein paar Tage trauten wir uns kaum nachzusehen, wie es den Pflanzen nach diesem Bombardement ging. Wir fragten uns nur, wie sich erst die Gemüsebauern fühlen müssen, deren Existenz vom Gemüseanbau abhängt … aber nachdem Jammern ja bekanntlich die Situation nicht besser macht, befreiten wir die Pflanzen von Teilen, die offensichtlich keine Chance mehr hatten, mit Lebensenergie versorgt zu werden und hofften, dass sie noch „Lust“ hatten, sich weiter zu entwickeln.

Und ja, sie gaben Gas – einen Monat später war nichts mehr zu merken und wir konnten glücklich auf starke Pflanzen blicken.

Unsere nächste Aufgabe bestand darin, sie regelmäßig von grünen, kleinen Vielfraßen zu befreien, die Geschmack an den schönen Blättern gefunden hatten. Letztes Jahr haben wir ja schon Bekanntschaft mit den Raupen des Kohlweißlings bei den Kohlsprossen gemacht und wussten, was sie anstellen können. Also inspizierten wir täglich die Pflanzen.

Und die nächsten Bilder sprechen für sich – prächtige Beete mit wunderschönen Pflanzen – wir sind glücklich.

Und am 04. Oktober war es dann so weit. Wir ernteten zum ersten Mal eigenes Rotkraut! Dass wir furchtbar aufgeregt waren, brauchen wir wahrscheinlich nicht extra zu erwähnen. Aus 12 in die Erde gesteckte Samen wurden 6 schöne Rotkraut-Köpfe, die nach der groben Entblätterung stolze 6.742g (1.489g + 1.826g + 698g + 862g + 720g + 1147g) auf die Waage brachten – die fette Freude und die gewichtige Erkenntnis über die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen nicht mitgerechnet – die würden ohnehin die Anzeige unserer Waage sprengen.

Und um in den kommenden Wochen noch etwas von diesen wunderschönen Köpfen zu haben, stellten wir uns ein paar Stunden in die Küche, um diese Freude zu konservieren.

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