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Kartoffeln - Rote Emmalie

Kartoffelanbau 2019 – die Ernte

Knappe 5 Monate ist es her, dass wir sechs Säcke und vier Kartoffeltürme mit der Rote Emmalie (Säcke) und der Rote Desiree (Türme ) bestückt haben. Wir haben im Vorfeld einiges an Recherche betrieben, um die vermeintlich beste Sorte für den vertikalen Anbau von Kartoffeln zu finden. Heute nach getaner Ernte, können wir nicht unbedingt sagen, dass sich diese Sorten so unsagbar besser für die Zucht von Säcken oder Türmen eignen, als die wir letztes Jahr recht unbedacht gewählt haben (Allians). Wie auch bei unserer Kartoffelzucht 2018 haben sich die Knollen nur im unteren Teil der Pflanze gebildet. Das erhoffte Austreiben von Seitenarmen blieb bei beiden Sorten aus. Nicht das wir aufgeben werden, aber wir müssen noch weiter ausprobieren.

Aber der Reihe nach – im Juli und August entwickelten sich die Pflanzen, so weit wir das beurteilen können, planmäßig:

Eine nette Überraschung haben einige Pflanzen in den Kartoffeltürmen für uns gehabt: aus den wunderschönen Blüten bildeten sich grüne Früchte. Fast wie Tomaten sahen sie aus. Das Kartoffeln auch Früchte bilden können war uns neu. Doch ein paar Internetklicks weiter fanden wir auf der Seite vom Landei gute Informationen. Und so haben wir auch die kleinen winzigen Samen aus der Frucht „operiert“, getrocknet und werden sie nächstes Jahr säen, um dann übernächstes Jahr eigene Pflanzkartoffeln zu haben – spannend ob das klappt.

Und dann war es endlich so weit! Unsere Neugier sollte endlich gestillt werden. Voller Bilder von üppig gefüllten Türmen im Kopf machten wir uns auf zum ersten Turm. Kraut weg und die ersten Erdschichten in die Scheibtruhe geschaufelt. Langsam ganz langsam, auch wenn die Ungeduld ein aufmerksames Arbeiten sehr erschwerte, damit nicht versehentlich eine Kartoffel übersehen oder noch schlimmer halbiert wird. In jedem Zentimeter könnten sich die ersten Erdäpfel auftun. Es blieb sehr lange spannend. Schon etwas ernüchtert und bereits wissend, dass die ersten 30cm keine Knolle dabei war, kam endlich eine erlösende Kartoffel ans Licht. Als wir so in den letzen 20cm waren, häuften sich die „Da ist eine!“-Ausrufe. Na immerhin überhaupt etwas, aber wenn wir ehrlich sind, dann haben wir auf deutlich mehr gehofft.

 

Bei den drei anderen Türmen ging es ziemlich ähnlich zu. Das obere drittel war nahezu leer und die unterste Schicht brachte die Ernte für 2019.

Wir haben ja noch ein Eisen im Feuer – die Rote Emmalie in den Säcken – vielleicht gibt es dort mehr zu holen. Das Spiel, leicht abgewandelt, wiederholte sich. Der Vorteil an den Säcken ist, dass man den Inhalt in die Scheibtruhe leere und anschließend Wühlen kann, das Verletzen der Knolle fällt weg. Aber auch hier: gefühlt eine magere Ausbeute und vor allem ziemlich kleine Knöllchen.

Keiner der weiteren fünf Säcke brachte eine Überraschung, hatten wir doch bei drei Säcken versucht den Kartoffelpflanzen mit Schafwolle eine extra Portion Dünger mitzugeben.

Was jetzt noch ausständig war – die Verkostung. Hat sich die Anzucht geschmacklich gelohnt? Optisch machen sie ja was her und die Rote Emmalie behält auch in gekochtem Zustand ihre Farbe, das alleine ist schon eine feine Abwechslung. Die Rote Desiree ist geschmacklich ok, aber auch leider nicht mehr. An einen speckigen Waldviertler kommt sie nicht ran.

Und quantitativ sieht das Resümee wie folgt aus:

Aus den Türmen holten wir 7.055g und aus den Säcken 2.072g macht zusammen 9.127g Kartoffelglück für 2019. Bei einer Anbaufläche von ca. 2,2m² macht das einen Ertrag von 4,14kg/m². 2018 im Vergleich: Anbaufläche 4m² und Ernte 8.051g macht 2,4kg/m².

Das emotionale Resümee – wenn wir ehrlich sind, ein wenig ernüchtert und enttäuscht. Wir haben gedanklich alles auf die richtige Sorte gesetzt, aber die scheint nicht der einzige Schlüssel zum Erfolg zu sein. Also sind wir recht gespannt welche Zahlen wir dann 2020 verkünden.

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