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Hummel in Taubnessel

Bestäubungsbotanik

Wahrscheinlich haben wir es alle irgendwann im Biologieunterricht gehört und für die Glücklichen, die a. immer aufgepasst und b. ein gutes Gedächtnis haben, werden die folgenden Zeilen nicht viel Neues bringen. Für alle, die zwar bei Stempel und Narbe nicht nur an Büro und Verletzungen denken, aber nicht mehr ganz genau wissen, wie das mit den Bienchen und Blümchen funktioniert, hier eine kurze Wiederholung:

Wenn wir von der Bestäubung sprechen, geht es um generative (geschlechtliche) Vermehrung und nicht um vegetative (ungeschlechtliche) Vermehrung. Bei der generativen Vermehrung werden die genetischen Merkmale neu gemischt – das entstandene Samenkorn ist den „Eltern“ ähnlich, aber nicht identisch, wie das bei der vegetativen Vermehrung (z.B. bei Kartoffeln, Minze, Rosmarin, Ribisel, Himbeeren (Absenker)) der Fall ist.

Die Vermischung des männlichen und weiblichen Samens findet in der Blüte statt und genau hier wird es interessant: es gibt zwittrige und getrenntgeschlechtliche Blüten. Die Zwittrigen haben es recht geschickt angelegt: die männlichen und weiblichen Fortpflanzungsorgane liegen direkt nebeneinander in einer Blüte (z.B. bei Salat, Karotten, Paprika, Zwiebeln oder Porree). Bei den getrenntgeschlechtlichen Blüten wird zwischen einhäusigen und zweihäusigen Arten/Sorten unterschieden. Wie der Name (getrenntgeschlechtliche Blüte) schon sagt, gibt es Blüten mit rein weiblichen und solche mit rein männlichen Fortpflanzungsorganen. Bei den einhäusigen Arten sind die unterschiedlichen Blüten auf einer Pflanze zu finden – quasi „in einem Haus“ (z.B. bei Gurken, Kürbissen, Mais und Melonen). Bei den zweihäusigen Arten gibt es Pflanzen mit rein männlichen Blüten und Pflanzen mit ausschließlich weiblichen Blüten – quasi in unterschiedlichen (zwei) Häusern – dazu zählen unter anderem Spinat, Hanf oder Spargel.

Unterschiedliche Blütenarten - zwittrig und getrenntgeschlechtlich

Damit es etwas zum Ernten (Früchte oder Saatgut) gibt, muss eine Befruchtung passieren – d.h. der Pollen aus dem Staubbeutel muss irgendwie auf die Narbe gelangen, um anschließend über den Griffel zum Fruchtknoten und in die dort „wartenden“ Samen zu gelangen. Für diesen Prozess haben sich die Pflanzen unterschiedliche Strategien überlegt: Selbstbestäubung und Fremdbestäubung (Insekten oder Wind).

Bestäubungsarten von Pflanzen

D.h. also bei Selbstbestäubern braucht es theoretisch keine Hilfe von außen, damit der Pollen auf die Narbe gelangt. Es gibt Arten/Sorten bei denen die Befruchtung bereits vor dem Öffnen der Blüte geschieht (wie z.B. bei Tomaten, Busch- und Stangenbohnen, Erbsen, Salat). Allerdings brauchen manche dieser Selbstbestäuber (z.B. Tomaten) Wind oder Insekten, die für etwas Bewegung sorgen, um so die Bestäubung in Gang zu bringen.

Dann gibt es noch potentielle Selbstbestäuber, die sich zwar unter Isolation selbst bestäuben können, aber im Freiland gerne von Insekten besucht und damit auch bestäubt werden (wie z.B. Puffbohnen, Mohn oder Melanzani).

Bei den Insektenbestäubern sind die Pflanzen auf den Pollentransfer von Insekten (Hummeln, Bienen (Honig und Wild)), Schwebfliegen, Schmetterlinge, Käfer, Wespen, …) angewiesen. Hierzu zählen u.a. Kohl, Radieschen, Kürbis, Gurken oder auch Feuerbohnen.

Bei den Windbestäubern wird der Pollen aus den männlichen Blüten durch den Wind auf die Narbe in den weiblichen Blüten gebracht. Zu den Windbestäubern zählen z.B. Spinat, Mais, Mangold oder Rote Rüben.

Diese einfachen Basics sollten im Hinterkopf immer präsent sein, wenn man mit dem Gedanken spielt, Saatgut zu gewinnen. Denn es macht durchaus Sinn zu wissen, welche Pflanzen wie bestäubt werden und welche Pflanzen sich mit anderen verkreuzen können.

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